Donnerstag, 4. Oktober 2007

Ohrenbeisser und Schuster-künste

ok, zurück nach Leh.
Ich hänge in der Nachbereitung ein bisschen hinterher, das weiss ich ja. Aber da ich diesmal ja so helle war, Tagebuch zu schreiben - so richtig mit Stift und Büchlein - nachdem klar wurde, dass das Internet uns in Indien versagt bleibt, kann ich jetzt endlich das Online-Tagebuch auffüllen.

Nun - der erste Tag ging freundlich zur Neige, wir waren erschöpft und müde vom Nicht-viel-tun. Also schnell ins Bett gegangen...um dann früh vom Ohrenkneiper wachgebissen zu werden. Das war vielleicht ein ätzender Start in den Tag! Aber für den Ohrenkneiper auch, denn er wurde durchs Fenster in die kalte Morgenluft geschnipst. Ich war gleich wieder erschöpft von soviel Action.


Aber Mani klopfte kurz darauf, brachte Tee und Blumen und der Tag wurde sofort freundlicher. Dann gab es das obligatorische Frühstück mit der Eiervielfalt...Rühr-Ei oder Rühr-Ei mit Kräutern, gerade noch so gebratene...Spiegel - Eier, bei gekochtem Ei wurde schon diskutiert, dass es zu aufwendig sei...aber mit einem Lächeln kriegt man es dann doch. Und die leimartige Aprikosen-Marmelade zum Toast...ich hab dann Renis Gartenmarmelade ausgepackt und konnte Menschen beglücken. Aber wir konnten leider keine Happy-Marmelade-Botschaft nach Hause sms-en, weil Manis Handy nicht funktionierte,da es nicht so einfach ist, in Ladakh eine Nummer freigeschaltet zu kriegen...zu nahe am Kashmir, oder was weiss ich -jedenfalls ging es GAR nicht.
Was aber in Leh geht, ist: wenig Plastemüll zu produzieren, indem man seine bereits benutzten Wasserflaschen zur Auffüllstation schleppt und dort mit frischem Bergwasser füllen lässt. Das hat uns sehr gefallen.

Gefallen hat uns auch, wie der Schuhmacher Bettys Schuhe atomschlagsicher verklebt hat...Ihr waren ja schon bei der Abreise am Flughafen in Frankfurt die alten Bergschuhe auseinandergefallen, die Schusti - ganz seinem Namen Ehre machend - rettete. Er borgte beim Flughafen-Elektriker (auf Michas Rat als Ex-Elektriker, der weiss dass man sowas dabei hat) zweiseitiges Klebeband und zauberte die abgebröselten Sohlen wieder dran...allerdings klebte Betty dann auch immer mal an diversen Fussböden oder wahlweise auch an den eigenen Schuhen fest und trug allerlei Unrat am Fuß mit...wir hatten also viel Spaß!



Jedenfalls reparierte der Straßenschuster in Leh Bettys alte Latschen so genial, dass sie bestimmt noch weitere 10 Jahre gehalten hätten...vielleicht tun sie dies auch. Wir werden es nie erfahren, denn nach der Reise hat Betty sie schnöde in Rishikesh stehenlassen.Ausgesetzt.Heimatlos gemacht.

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