Freitag, 24. August 2007

die bachblütenmiliz und erinnerungen an leh

ich träume inzwischen fast jede nacht von ladakh. weil es dort so beeindruckend war...licht, weite und farben lassen einen nicht los. die freundlichkeit der menschen, die klare luft in den bergen, die stillen klöster...das schleicht sich immer wieder in meine nachtzeit.

zur illustration platziere ich ein paar bilder, die genau das zeigen, wie ich hoffe.







unsere ankunft in leh, nach einem erstaunlichen, genialen anflug um ein paar bergspitzen herum, die frech durch die wolken ragten, war erfrischend im wahrsten sinne. nach der feuchten saunaluft in delhi, die uns gleich nach der ankunft empfing und alles wie gewohnt : feuchte luft, die alles mit einem plopp am leib festkleben lässt (so dass auch das wiedersehen mit mani in feuchtfröhlichen umarmungen ablief) in leh das morgenwetter erstaunlichund uns sehr angenehm. ein frischer sommermorgen erwartete uns.

in delhi: alles klappte wie am schnürchen: mani stand am inlandsflughafen und wartete seit vielen vielen stunden. checkin bei air deccan und abflug - alles ohne probleme. manis 2. flug war traumhaft. die aussicht, der landeanflug - phanomenal. der schönste flug ever! auch wenn wir uns mühsam wachhalten mussten.

wir liefen in das kleine ankunftsgebäude des flughafens (die baracke so zu nennen bringt schon ein grinsen hervor) und wurden aufgefordert, unsere personalien in diverse willkommenszettel (zur registratur bei der örtlichen polizei) einzutragen. das war schon eine erste herausforderung, denn allein das stehen fiel plötzlich schwer und beim schreiben sah ich sonne-mond-und sterne. das war interessant. ich weiss auch nicht mehr, was ich reingeschrieben habe. egal.
wir haben unser gepäcke geholt und haben uns ein taxi zum hotel organisiert. hat alles wunderbar geklappt, und der empfang im dorjee guest house (empfehlung! http://web.mac.com/richnkaz/iWeb/Dorje%20Guest%20House/Welcome.html"-->webseite dorje) war herzlich. die zimmer waren total ok (siehe dorjee-webseite) -allerdings gaben uns schon die treppen im haus den rest- und wir sind , mit minztee abgefüllt, in die betten gesunken, mit zuklappenden augen noch den göttlichen letzten blick aus dem fenster mit in die träume nehmend.


davor aber hatten wir noch eine überraschende begegnung der 3. art mit der bachblütenmiliz.
sie sass zu zweit im dorjee am tisch im garten und stammte eigentlich aus erfurt - oder so. wir haben ein bisschen den anreisestress bequatscht und wie die höhe sich so auswirkt...und dass wir jetzt alle gern ins koma fallen wollen...da wurden wir gefragt, ob wir tropfen dabei haben und bei der errstaunten verneinung drängte man uns ...also micha und mir, weil wir nicht schnell genug den abzug planten - diverse bach-tropfen auf...mit der ansage, wir sollten uns jetzt von licht durchflutet wähnen.und alles würde gut. die höhe würde uns nichts anhaben können, die tropfen regeln alles.
lustig auch der kommentar über dresden: es sei eine schöne stadt, mindestens die hälfte der leute sei dort schon soweit und sehr offen. ( Hä??wieweit? ) na...dann konnte uns ja nun nix mehr passieren.

ich glaube, wir sind gerade so zum abendessen wieder zu uns gekommen (wahrscheinlich aber nicht wegen der tropfen). nach der anstrengenden anreise, start 7 uhr in dresden und ankunft ca. 7 uhr morgens in leh, haben wir den schlafentzug ohne regung wettgemacht und waren völlig verpeilt, welches jahr,tag,uhrzeit wir haben, wo wir eigentlich wären und ob das wichtig sei.

der erste kurze gang in den ort war zwar schon anstrengend, dafür aber das abendessen göttlich. im "pumpernickel", eine german bakery am marktplatz. frischgepresster mangosaft!!ein traum! und natürlich PBM (paneer butter masala) und froschleimsoda. die bachblütenmiliz, die dort auch zu abend speiste, ignorierte uns tapfer und schaute verpeilt und konstant an uns vorbei. unsere schwingungen waren offenbar unpassend, oder aber wir leuchteten nicht genug. oder so.

ein erster abendeindruck von der kleinen stadt. angenehm.
die heimkehr ins hotel fiel schwer, und auf den treppen wäre ich beinahe hängengeblieben, so schwer fiel der aufstieg. die höhe machte schon zu schaffen - keine luft...man keucht bei jedem bisschen (und schämt sich)...wir weicheier. müde maden im speck.

zur guten nacht erzählten wir mani noch ein paar gruselgeschichten vom yeti.das war ihm neu und er schlief gleich mal bei licht und zugezogenen gardinen sehr schlecht. hihi.

am ersten morgen in leh kam mir der gedanke, einfach im bett zu bleiben und aus dem fenster zu gucken - mit einem berg-panorama vor der linse, das an sich schon ausgereicht hätte für 1 woche betrachtung...aber micha, das ermattete faultier, machte ihn (den gedanken) einfach wahr.

während ich mich also am nächsten tag langsam durch leh mühte und mit mani einen kleinen spaziergang durch den ort probte, blieb der schlaffi einfach im bett, guckte zum schönen fenster raus und passte sich so der höhe an. und das war nichtmal dumm. dafür fanden wir einen weiteren imposanten schokoladenkuchen und nahmen schon mal die shanti-stupa in augensschein, allerdings wählte ich die besteigung selbiger vorerst ab.man muss sich sowas ja nicht gleich am ersten tag antun, dachte ich japsend auf den ersten 10 stufen und kehrte um, während drei gehirnzellen neidisch an micha-im-bett dachten...

bei frischem saft und schokokuchen gestand mani , der geheimniss nie lange für sich behalten kann und ganz und gar unbegabt für schauspiel und vertuschen ist, dann ein, dass sein dach zuhause in mamallapuram schon wiederzusammenfällt. es hat nicht lang gehalten, der mist....wer billig baut, baut teuer... aber wir waren so weit weg, dass ich mich nur kurz drüber ärgern konnte. ausserdem lenkten mich ein paar schrecklich laute israeli-girls vom thema ab.

das waren weitere begegnungen der 3.art. auch erschütternd. immer wieder bachblüten-milizen und völlig achtlose hauptsächlich israelische hippi-girls, die im hemdchen und miniröcken den mittelmeer-sommer zelebrierten und dabei völlig vergassen, wo sie eigentlich waren und was ein solcher anblick bei den einheimischen auslöst. ich hätte sie allesamt kloppen können (also unbuddhistisch und nicht friedlich). mir fielen all die reiseblogs und tips aus dem internet ein, wo steht: man kann in indien ruhig trägerlos und im röckchen gehen, es würde dort keinen stören und niemand würde was sagen. da kriegt man einfach nur die wut über soviel ignoranz und blödheit. und solche leeren gesichter starren einen dann hinter den coca-cola-flaschen auch an, ohne jedes verstehen für die umgebung. als hätten sie sich leider verirrt ins falsche land. sie sind einfach nur im urlaub. ohne hirn und achtung.
das war schon ernüchternd. wie immer.

Mittwoch, 15. August 2007

internetflaute im monsun

naja, das wird wohl nixmehr mit dem live-bericht.wir sind immer an orten, wo es entweder keine brauchbaren internetcafes gibt oder alles schon so zeitig die rollade fallenlässt, dass wir nicht dazukommen. zumindest hatte ich ja grosse hoffnungen fuer rishikesh, aber immer, wenn ich mich mal niederlassen will um zu texten, fliege ich wegen toresschluss raus....ertraglose versuche also.

aber wir haben so viel erlebt da gibt es ganz bestimmt noch den nach-bericht, dann gleich mit bildern. das wollte ich ja schon lange mal testen.

fuer heute vermelde ich zumindest: in rishikesh ist wirklich monsun, es regnet so 3 mal am tag, der ganges rasst durchs tal, sehr imposant und laesst die elbe dumm dastehn. in der ganzen stadt wird ständig gebimmelt, gesungen und so etliche touris sehen auch ein bisschen entrückt und verbimmelt aus. viele "jesusse" schieben sich an den heiligen kühen vorbei und sitzen meditierend am ganges.man muss da schon manchmal kichern, besonders wenn zwei solche blassen weisshemden in jesuslatschen sich begegnen und sich angestrengt nicht beachten, damit sie nicht in den "spiegel" gucken müssen.

wir beobachten mit vorliebe die kühe, die sich bei den regengüssen immer unter den vordächern der geschäfte unterstellen und an die wände pressen und cool abwarten, bisses vorbei ist.

aber ich gebe es nun endgueltig auf, von hier aus unsere schoenen erlebnisse in leh aufzulisten...und im krassen gegensatz mich ueber das spukhaessliche chandigarh auszulassen. das kommt alles naechste woche, mit bildern....

unsere zeit hier ist ja gleich um...und ich muss mich jetzt erstmal in meiner heutige "auszeit" - ja, ich habe das westliche essen nicht vertragen!!! haette mal beim indischen food bleiben sollen!!! nun muss ich toast nagen! - hegen und pflegen, damit ich morgen wieder fit bin.... habe eine schoene nacht auf dem klo verbracht, noch eine muss nicht sein. eine lobeshymne wieder an perentherol und gemuesebruehe!! da wir mani den wasserkocher mitgebracht haben, hatte ich sogar schnell kochendes wasser parat, das war wenigstens schoen!!! ansonsten hiess es:im bett liegen, leiden und fernsehn gucken (nochmal leiden! das indische fernsehen ist genauso (nur anders) schlimm wie unseres. man wird ganz und gar dumm davon).

so. uebermorgen gehts nach delhi....und dann issses schon wieder vorbei. seufz.


nun denn... bis naechste woche.

Samstag, 4. August 2007

dem yeti entwischt

ja, es ist viel zeit vergangen.wir haben eine herrliche zeit in leh verbracht, aber es gab eben nicht nur duenne luft, sondern auch kroetige internetverbindungen.man konnte nicht mal emails checken ohne schaum vorm mund zu kriegen.solche wartezeiten ist man selbst in indien nicht mehr gewohnt.darum haben wir es einfach gelassen.sorry also fuer die lange pause.

nun ist es natuerlich schwierig, die ganze schoene zeit aufzuarbeiten und zu posten. das wird dauern, zumal uns auf dem 5000er-schotter-pass ueber die brutalen bergketten des himalaya alle zaehne, daerme und gedanken ausgeschuettelt wurden. endlose stunden lang. es war eine 20-stündige , fast pausenlose hoellenfahrt mit goettlichen ausblicken und allen schikanen...reifenplatzen, im sandsteckenbleiben, im nebel auf 4000m höhe in totaler müdigkeit - so hat sie die beschwingte erinnerung an das ruhige ladakh beinahe ausgeloescht.
und solche bauch+rueckenschmerzen hatte ich noch nie vorher in meinem dasein....achja, und es fehlen mir so einige herzschlaege, die ueber diversen abgruenden immer wieder aussetzten.

darum...sammle ich erstmal meine mitschriften ein und melde mich in geordneter form wieder.

bis dahin...geniesse ich das fichtel-berg feeling, welchers hier in manali vorherrscht...mal abgesehen vom hanf, der hier in rauhen mengen und in riesen büschen am wegesrand waechst. die kühe fressen sich durch die stauden und die indische mutti reisst auch gern mal ein paar ruten raus und verscheucht dann die kühe damit... ich stelle mir vor, dass das so manchem westlichen verbraucher bei solchen szenarien wahrscheinlich das herz brechen würde.
aber so isses nun mal.