Donnerstag, 4. Oktober 2007

Bauch Beine Po

Früh kam Mani entsetzt an und verwies auf seine ausgetrocknete Haut...unsere Flachland-Mumie hatte eine solche Trockenheit in der Luft noch nie erlebt und seine Feuchtigkeits-verwöhnte Haut ließ ihn sofort im Stich. Wir probierten allerlei Öle und Cremes an ihm aus - dabei kamen interessante Grau-schattierungen seiner schwarzen Haut zustande. Sowas nimmt man ja nun auch nicht mit - da schämt man sich ja- dachten wir uns, und haben so lange an Mani rumgedoktert und ihn einbalsamiert bis er wieder einigermassen ok aussah. Am Ende in Leh hatte ich eine einheimische Creme gefunden, die Wirkung zeigte und die liebe Mumie wieder zum Leben brachte.

Mal Ausflugspause war gefragt, also sind wir im Ort geblieben. Das war auch angenehm, denn in Leh kann mans aushalten.
Wir schlenderten über den Markt, füllten unser Wasserflaschen und gedachten "mal zum Königspalast von Leh gucken zu gehen" - dort kamen wir schon reltiv kurzatmig an, denn man windet sich durch die Altstadt von Leh die schmalen Gassen hoch und kommt arg ins Keuchen.


Aber das war erst das Vorgeplänkel...denn der erwachte Ehrgeiz und die schon halbschöne Aussicht trieben uns dann den Rest des Berges hoch, wo man natürlich einen traumhaften Ausblick über Leh hatte. Man steht ergriffen, wenn einem die ganze Stadt zu Füssen liegt...aber man kriegt eben auch beinahe einen Herzkasper, wenn man so den Berg hochjapst.
Und zwar ausnahmslos alle. Wie das die Mönche und Lastenträger machen, hat uns Rätsel aufgegeben.

Am schönsten japste Mani, der solche Anstiege ja nun gar nicht kennt. Micha und ich erwarteten jeden Moment, dass er kollabiert - besonders seine kleine Extra-Tour - die "Abkürzung" raffte ihn beinahe hinweg... hihi, ein Jammern und Klagen über die Höhe und die Fitness kam mir zu Ohren. (Er ist an dem Abend auch ganz zeitig schlafen gegangen.)
Im Gegensatz dazu war Erik, der Kleinste in der Runde, -noch, wie Betty gern betont, vielleicht ist er nächstes Jahr schon grösser als ich??- topfit und marschierte zur Bergspitze ohne Probleme.






Aber Mani hats überlebt und war begeistert von der Aussicht. Die war die Qual wirklich wert. Man merkt selbstredend jede Stufe...und "Bauch-Beine-Po, heute: Beine" wurde unser Wahlspruch. Aber wenn man so hoch-oben überm Tal steht, dann ist das plötzlich so Rille, man staunt und guckt und flüstert...und weit unten liegt die Stadt im
milden Abendlicht.


Allein, der Abstieg verursacht leichtes Grausen, die Kniee grollen und geben gern mal nach, die letzten Meter ziehn sich...wie immer. Und unten kommt man butterweich und völlig fertig an...und man weiss, dass man das Schwierigste noch vor sich hat:
Am schlimmsten waren nämlich immer wieder die letzten Stufen im Hotel.

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